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„Autor sein ist eine nette Umschreibung für Arbeitslosigkeit“ Irische Filmkunst – im Gespräch: Helen Flanagen

Nach drei erfolgreichen Festivaltagen blicken wir gespannt ins Wochenende. Neben einigen filmischen Leckerbissen (⇓ ⇓ NACH UNTEN SCROLLEN ⇓⇓ FÜR PROGRAMMTIPPS AM FREITAG) fordern wir euch heute erneut zum Tanz auf… nur dieses mal steppt der Bär die ganze Nacht…

party cellu lart
Kommt zur CELLU L’ART PARTY ins Theater Café! Dieses Jahr sorgen Shape & Skor Rokswell für fette Beats. House, Rap oder Funk – zwischen zappelnden Breakbeats und goldkettenverziertem Tunersoundtracks bringen die Jungs jeden Booty zum shaken.
* Alle Tanzwütigen mit einem cellu l’art Ticket (egal welcher Tag/Block) kommen für nur 3€ ins Theater-Café (regulärer Eintritt sind 5€) *

Neben unserem fünfteiligen internationalen Wettbewerbsprogramm habt ihr heut die Möglichkeit den Länderschwerpunkt 3 – Zwischen den Zeilen (20.30 Uhr) zu sehen. Apropos, irischer Länderschwerpunkt… in den letzten Tagen haben sich unsere irischen Filmemacher als besonders gesprächig erwiesen…

Helen Flanagan präsentierte am Mittwoch, zum Auftakt des Special-Programms ihren Film „An Cat“, der die tragische Geschichte von Mairtín nach dem Tod seiner Frau Kathy erzählt. Er verarbeitet alle Trauer und Einsamkeit im Umgang mit seiner geliebten Hauskatze. Im Gespräch mit Helen offenbarten sich einige Geheimnisse in der Entstehung des Films.

Nadine: Hast du zu deinem Film eine besondere Anekdote?
Helen: Es gab schon einige Momente im Filmdreh. Mit einer Katze zu arbeiten war sehr interessant. Die Katze war am ersten Drehtag wirklich sehr krank. Wir konnten, wegen ihrer Magenverstimmung, fast gar nicht mit ihr filmen. Der Katzentrainer nannte es explosive Diarrhö. In einer Minute sah die Katze gut aus und wenn wir mit der Kamera auf sie schwenkten schwitzte sie und ihr Fell war ganz feucht und ihr Blick fragte „Warum tut ihr mir das an?“
Die Arbeit mit der Katze war also etwas verrückt. Wenn wir wollten, dass sie sich setzt stand sie auf und wenn sie stehen sollte, setzte sie sich unvermittelt hin.
Nadine: Warum hast du eine Katze als tierischen Protagonisten ausgewählt?
Helen: Es war von Anfang an das Konzept eine Katze im Film darzustellen. Als ich zuerst die Idee hatte, dachte ich es wäre eine interessante Kombination – ein mürrischer alter Mann und eine Katze. Weil Katzen eben Arschlöcher sind.
Man kann an der Katze die Dynamik und Persönlichkeit der verstorbenen Ehefrau ablesen. Mit dem Film habe ich versucht das Klischee der alten Dame mit Katze zu brechen und eine gegensätzliche Darstellung zu erzeugen.
Nadine: Wie ist der Schauspieler am Set mit der Katze ausgekommen?
Helen: Sie haben sich gut verstanden, obwohl sie recht wenig Zeit zusammen hatten. Weil das Filmset so geschäftig war, mussten wir die Katze etwas abschirmen. Daher hatte die Katze ihr eigenes Zimmer. Niemand hatte ein Zimmer – aber die Katze.
Nadine: Du hast erzählt, dass du Drehbuchautorin bist. Was machst du im Moment?
Helen: Autor ist ein nette Umschreibung für Arbeitslosigkeit. Ich habe aber bereits eine Menge Skripte für Kurzfilme geschrieben. Ich hatte sehr viel Glück, dass sie alle für eine Förderung ausgewählt oder akzeptiert wurden. Ich habe bei 4 meiner Filme selbst Regie geführt.
Derzeit arbeite ich an einem Skript für meinen ersten Spielfilm. Die Idee durfte ich im letzten Jahr auf dem Filmfestival Galway Film Fleadh vorstellen und es kam wirklich gut an.
Nadine: Wie gefällt dir Jena?
Helen: Es ist wirklich schön. All die jungen Menschen und die kulturellen Möglichkeiten faszinieren mich.

Alle, die Helen noch näher kennenlernen wollen, sollten heute Abend zur cellu l’art Party ins Theater-Café kommen. Neben irischen Filmemachern erwarten wir im Laufe des Tages einige besondere Gäste. Verschafft euch am besten selbst einen Einblick.


ALLES KURZ UND KNAPP FÜR FREITAG (24. April)

18.00 Uhr_______Wettbewerb 2 – Familie Fatal
18.00 Uhr_______Jugendspecial – Polaris
18.30 Uhr_______Deutscher Kurzfilmpreis
20.00 Uhr_______Wettbewerb 3 – Grober Unfug
20.30 Uhr_______LSP 3 – Zwischen den Zeilen
22.00 Uhr_______Wettbewerb 4 – Still | Moving
22.30 Uhr_______Schockblock 2

– cellu l’art – Party im Theater Café ab 22 Uhr –
Shape & Skor Rokswell

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