Samstag, 29.04.2017 Der Höhepunkt des Festivals war gekommen. Am Festival-Samstag stand die feierliche Preisverleihung im großen Saal im Mittelpunkt. Während die Gäste ab 19:30 Uhr im Saal Platz nahmen, wurden auf der Leinwand fotografische Impressionen der letzten Tage gezeigt. Eröffnet wurde der Abend durch den CDU-Bundestagsabgeordneten Johannes Selle, der in seinem Grußwort die Bedeutung des Kurzfilms und des cellu l’art Kurzfilmfestivals unterstrich. Anschließend verrieten die Fachjury, bestehend aus Juliane Fuchs (Leiterin des backup_festival Weimar), Philip Ilson (künstlerischer Leiter des London Short Film Festival) und Letty Felgendreher (Filmemacherin aus Leipzig), und die Jugendjury (Annalena Ziege, Michelle Kaiser und Leonhard Vockrodt), für welche Filme sie sich entschieden hatten.
Bei der Preisverleihung wurde außerdem der im Stop-Motion-Workshop von Thibault Joyeux und weiteren Teilnehmenden produzierte Animationsfilm und der von Felix Spröde in der Festivalwoche gedrehte Festivalfilm zum ersten Mal gezeigt.
Liste der prämierten Filme mit Jury-Begründungen:
Bester Spielfilm: „Stacey and the Alien“ von Nelson Polfliet
Wir haben einen Film ausgewählt, der sich geschickt der Möglichkeit bedient, mit den Genres der Komödie, des Horrors, des Science-Fiction und des Musicals zu spielen. Gepaart mit einem überzeugenden Set-Design erzählt er auf besondere Weise eine traurige Geschichte. Dieser Stil-Mix ist eine wagemutige und gelungene Auseinandersetzung mit der Psyche und existentiellen Verlusterfahrungen. Es ist erfrischend, solch einen unkonventionellen Film zu sehen. Der Preis „Best Fiction“ geht an „Stacey and the Alien“ von Nelson Polfliet.
Lobende Erwähnung: „Emily Must Wait“ von Christian Wittmoser
Der Film besticht durch ein originelles Konzept – der Zuschauer wird zum stillen Beobachter einer Geschichte über Leben und Tod. Beständig möchten wir der Protagonistin zur Seite stehen, müssen jedoch in der Passivität verharren. Wir möchten eine lobende Erwähnung an „Emily Must Wait“ von Christian Wittmoser aussprechen.
Bester ExAnDo: „Pussy“ von Renata Gasiorowska
Die Filmemacherin schenkt uns einen liebenswerten Charakter und ist nicht verlegen, ein tabuisiertes Thema anzusprechen: der unerschrockene Blick auf die weibliche Sexualität. Wir wählten eine minimalistische Animation mit einem einfachen Stil, der zugleich witzig und kompromisslos daherkommt mit einigen unerwarteten Überraschungen. Der Preis für „BEST ExAnDo“ geht an „Pussy“ von Renata Gasiorowska.
Lobende Erwähnung: „Decorado“ von Alberto Vázquez
Der Filmemacher kreierte einen bittersüßen Film der uns mit erschütternden Bildern herausfordert. Putzige Cartoon Charaktere leben in einer fingierten Welt und erleben gleichzeitig schaudernde Albträume. Gerne würden wir uns in dieser Welt einnisten, auch mit dem Wissen wie falsch sie in Wirklichkeit ist. Oder würden wir das Theater lieber verlassen? – „Decorado“ von Alberto Vázquez erhält von uns eine lobende Erwähnung in der Kategorie „BEST ExAnDo“.
Preis der Jugendjury: „Emily Must Wait“ von Christian Wittmoser
Dieser Film hatte für uns die prägendste Wirkung. Herausragend für ihn waren das Szenario, die Perspektive und seine Details. Er löste eine Vielzahl an Gefühlen in uns aus, wie zum Beispiel Angst, Verzweiflung und Hoffnung.
Jenaer Filmpreis für Toleranz: „The Chop“ von Lewis Rose
In einer Welt in der Regierungsoberhäupter und Medien den Hass zwischen unterschiedliche Religionen schüren, kreiert diese leichte Komödie ein witziges Szenario aus einer Farce. Der Gewinner des Jenaer Filmpreis für Toleranz ist „The Chop“ von Lewis Rose.
Publikumspreis: „The Chop“ von Lewis Rose
Teen Shorts Award: „True“ von Simon Schneider