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Filmland Iran: Länderschwerpunkt beim 18. cellu l’art und Café International

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Länderabend Iran beim Café International

Das Bild des Irans in Europa ist geprägt von Gegensätzen: zwischen Tradition und Moderne, Zensur und eigener Ästhetik. Ähnlich verhält es sich bei der individuellen Auseinandersetzung mit dem Thema. Zum einen ist es spannend, eine ganz andere Kultur kennenzulernen, doch zum anderen verunsichern die Bilder und Nachrichten von militärischen Einsätzen und religiöser Strenge. Danach heißt es: Fernseher aus, Zeitung zuklappen – „Aus den Augen, aus dem Sinn“.
Beim Café International zum Thema Iran im April gelten keine Ausreden, dann muss man hinsehen. Im wahrsten Sinne des Wortes! In einer Kooperation zwischen cellu l’art und dem Café International wollen wir uns dem vielschichtigen Land über Kurzfilme und landestypische Speisen nähern. Anoush Masoudi, der in Teheran Film studiert hat, wird über das Land berichten.

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Länderschwerpunkt beim 18. cellu l’art
Wer dann neugierig geworden ist und noch mehr erfahren und sehen möchte, kann das beim diesjährigen Länderschwerpunkt Iran tun. Am Mittwoch, den 26.04. wird dieser in der Lounge eröffnet. Dazu gibt es wiederum eine kleine kulinarische Überraschung aus dem Iran und ein Podiumsgespräch zur Einführung in das Thema.
Während der Festivalwoche gibt es dann insgesamt drei Filmprogramme mit unterschiedlichen Themen. Unter dem Titel „Made in Iran“ sind das zum einen offizielle iranische Spiel- und Experimentalfilme, die trotz staatlicher Zensur ihre eigene Ästhetik entwickelt haben. Ein gutes Beispiel dafür sind die (Lang)Filme des Regisseurs Asghar Fahadi, der zuletzt für seinen Film „The Salesman“ einen Oscar gewann. Die Filmemacher wollen dabei in politischen Konflikten keine Position beziehen, verarbeiten soziale Problematiken aber dennoch symbolisch in ihren Arbeiten über allgemeine Themen wie Familie.

Ein Bild aus dem Film "The Gambler", einer Geschichte über Rache.

Einblick in das Filmprogramm: Mit „The Gambler“ von Karim Lakzadeh wird eine Geschichte über Rache gezeigt.

Als gegensätzliche Extreme werden aber auch Propaganda- und Undergroundfilme vorgestellt.
Die Undergroundfilmszene besteht aus Filmemachern, die durch digitale Medien eine Möglichkeit gefunden haben, unabhängig von staatlicher Förderung zu arbeiten. In ihren Filmen erzählen sie Geschichten über (politische) Konflikte im Iran, Homosexualität und Frauenrechte, die im iranischen Kino nicht erlaubt sind. Sie werden im Programm „In den Underground“ gezeigt.
Obwohl Propaganda uns in Deutschland wie ein Relikt vergangener Zeit vorkommt, ist sie im Iran ein wichtiges Element vieler Filme. Die ideologische Beeinflussung gegenüber bestimmten Ländern oder die Arbeiter- oder Frauenbewegung ist heutzutage subtiler geworden und kann zum Beispiel auch in Musikvideos vermittelt werden. Das Programm „Propaganda im 21. Jahrhundert“ beschäftigt sich mit diesem Phänomen. Gleichzeitig soll die Beschäftigung mit iranischer Propaganda im Kurzfilm ganz allgemein das Bewusstsein für filmische Ausdrucksweisen der Propaganda – auch in westlichen Medien – schärfen.

Ein Beispiel für moderne Propaganda ist das Musikvideo "Fake Heroes".

Ein Beispiel für moderne Propaganda ist das Musikvideo „Fake Heroes“.

Kommt vorbei, wenn ihr diesen Einblick in unterschiedliche Bereiche des iranischen Lebens und Films nicht verpassen wollt!

Länderabend Iran – 19.04., 20 Uhr im Haus auf der Mauer
Länderschwerpunkt 1: „In den Underground“ – 26.04., 18 Uhr im Volksbad
Länderschwerpunkt 2: „Propaganda im 21. Jahrhundert“ – 27.04., 22:15 Uhr im Volksbad
Länderschwerpunkt 3: „Made in Iran“ – 28.04., 20 Uhr im Volksbad

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