Eine Fahrt ins schöne Landshut lohnt sich wegen seiner farbenfrohen, historischen Altstadt, Burg Trausnitz und der Martinskirche mit dem weltweit höchsten Backsteinturm eigentlich immer. Kurzfilmfans sollten sich für eine Reise trotzdem den März dick im Kalender anstreichen. Dann organisiert Festival-Urgestein Michael Orth mit seinem Team das Landshuter Kurzfilmfestival – in diesem Jahr schon zum 18. Mal.
Endlich habe auch ich es einmal nach Niederbayern geschafft. Meine Mission: Die besten Thriller, Horrorkurzfilme und Black Comedies für unseren „Schock-Block“ finden. Dazu bekommt man in Landshut gleich in acht internationalen Schock-Block-Programmen die Gelegenheit. Klar, dass da für so ziemlich jeden (Horror-)Geschmack etwas dabei ist. Meine Highlights:
Det Sjunkne Kloster (The Sunken Convent, Dänemark 2016, Michael Panduro)
Zentropa heißt die Produktionsfirma dieses perfiden Psychogramms. Kennt man doch irgendwoher, oder? Genau, Lars von Trier! Und ganz von-Trier-like gibt’s hier ’nen ziemlich expliziten Blick in die menschlichen Abgründe. Bleibt haften!
Quenottes (Pearlies, Luxemburg/Frankreich 2016, Pascal Thiebaux/Gil Pinheiro)
Von wegen Zahnfee! Hier hängt eine neurotische Maus an ihrer Zahnsammlung. Und wehe es fehlt auch nur ein einziger… Hier könnt ihr euch den Trailer ansehen.
Larry Gone Demon (USA 2015, Matthew John Lawrence)
Fast jeder hat/kennt einen Mitbewohner wie Larry: Er redet nicht viel, ist chronisch unpünktlich beim Zahlen der Miete und nimmt es auch mit der Körperhygiene nicht so furchtbar genau. Herrlich überdrehter Splatter! Den Film in kompletter Länge gibt’s hier!
Eddie (UK 2016, John Lynch)
Von Larry zu Eddie: Der sitzt als blutüberströmtes Versuchskaninchen mit einem Wissenschaftler in einem Labor irgendwo im Nirgendwo fest. Klar, das zerrt an den Nerven… Schaut euch die Website mit Trailer an!
Siyah Çember (Black Ring, Türkei 2016, Hasan Can Dagli)
Vielleicht der am besten fotografierte Film im Wettbewerb. Komplett dialogfrei und nüchtern wird hier die Geschichte eines morbiden Rituals der Künstlerszene erzählt. Durchaus verdienter Gewinner des Deadline_Awards der Jury.
Meine Reise nach Landshut hat sich angesichts der vielen herausragenden Filme in jedem Fall gelohnt. Und einige davon wird es dann definitiv in gut einem Monat auch beim 18. cellu l’art zu sehen geben.