Was für Autofahrer die Negation des Seins bedeutet, ist für Freunde des Kurzfilms ein Mekka: Die Bamberger Innenstadt. Bereits zum 21. Mal öffnete sich zwischen dem 17. und 23. Januar der Vorhang für die traditionsreichen „Bamberger Kurzfilmtage“.
In den 5 Tagen strömten insgesamt 4500 Besucher zu den 36 Veranstaltungen. In sieben verschiedenen Kategorien wurde dabei der „Bamberger Reiter“ verliehen – u.a. in den Kategorien Bester Kurzspielfilm und „Animation und Experiment“. Zu den Gästen zählten u.a. der weltbekannte Kameramann Michael Ballhaus, der schon mit Martin Scorsese zusammenarbeitete und als Künstlerischer Pate des Festivals gemeinsam mit seiner Schwester Ulla die BR-Produktion „Unser Franken“ präsentierte. Auch Christos Dassios, der Gewinner des Deutschen Kurzfilmpreises, und zahlreiche andere Filmemacher, deren Werke in den Filmblocks gezeigt wurden, waren persönlich anwesend.
Dazu boten Hugos Ramos und Daniel Ribas aus Vila Da Conde in Portugal einen Einblick ins größte portugiesische Kurzfilmfestival. Dennis Todorovic zeigte in einer Preview seinen Kinoerstling „Sascha“. Deutsche Kinopremiere feierte die Kurzfilmrolle „Augenblicke“ die von Bamberg aus auf deutsche Kinotour geht.
Das Festival residiert hier jedes Jahr in zwei betagten Kinos. Das „ODEON“ und das „Lichtspiel“. Diese beiden in die Jahre gekommen Dinosaurier der Filmvorführung, welche in der Filmgeschichte Bambergs auf eine lange Tradition zurück blicken können, verleihen den Kurzfilmtagen ein Flair und eine Authentizität, wie sie unter den deutschen Kurzfilmfesten ihresgleichen sucht. Das Vorhandensein von zwei Spielorten ermöglichte es zudem, eine Doppelauswertung der Wettbewerbsblocks vorzunehmen und ein reichhaltiges Angebot an Filmspecials von regionalen Kurzfilmen bis hin zum Kinderkurzfilm zu zeigen.
Unter den geladenen Gästen befanden sich zudem auch 2 Mitglieder des Cellu l’art Kurzfilmfestival Jena. Christoph Matiss (Leiter der Programmatik) und Andreas Neumann (Mitglied des Bereichs Organisation; Foto mit einem der begehrten „Bamberger Reiter“), der die Einladung als Gastmoderator für den Wettbewerbsblock und die Preisverleihung gerne annahm. Die Bamberger Kurzfilmtage waren somit auch für das Cellu l’art, was den Dialog und den Austausch mit anderen Kurzfilmfestivals angeht, ein voller Erfolg.

