// christoph

Die Magie des kurzen Augenblicks – 90fach!

dscf32411Tja, so schnell kann’s gehen. Mitte Dezember noch das Screening zu unserem Länderschwerpunkt Spanien und plötzlich steht schon das nächste – nämlich für den internationalen Wettbewerb – an. Kleiner Unterschied aber: Im Dezember ging das Ganze nur über einen Tag, diesmal über ein komplettes Wochenende. Damals waren es etwa 40 Filme, jetzt fast 90. Und auch die Teilnehmerzahl erhöhte sich auf beeindruckende Weise. Mit bis zu 15 enthusiastischen und leidensfähigen Mitgliedern unseres schönen Vereins wurde eine Beteiligung wie letztmals 2005 (meinem allerersten cellu l’art-Jahr) erreicht. Die sich in deutlicher Überzahl befindliche Weiblichkeit sorgte dabei für ein bemerkenswert hohes Maß an „Aaaaahs“ und „Ooooohs“. dscf3235Und in der Tat waren auch die Filme zu solcherlei Reaktionen angetan. Enorm viele „süße“ Filme und eine ähnlich hohe Anzahl ebensolcher Kinder durften betrachtet werden. Dass es da bei der Programmerstellung zu Problemen hinsichtlich der „Ernsthaftigkeit“ der Beiträge für das Jubiläumsfestival kommen kann, versteht sich von selbst. Die ein oder andere recht mutige und möglicherweise unpopuläre Entscheidung der Programmatik dürfte aber wohl für ein vielfältiges, unterhaltsames und doch ebenso anspruchsvolles filmisches Portfolio beim „cellu l’art X“ sorgen.
Los ging die wilde Hatz am späten Freitag Nachmittag gegen 17:30. Alle waren bester Laune. Noch…

Schon knapp fünf Stunden später war die anfängliche Euphorie einem tiefem Durchatmen bei den Teilnehmenden gewichen. Der erste Tag war geschafft.dscf3232

Nach einer natürlich viel zu kurzen Nacht sollte es am Samstag Morgen um zehn Uhr weitergehen. Naja, zumindest eigentlich. Da jedoch der Großteil der Beteiligten massive Startschwierigkeiten aufwies, wurde der Auftakt zum „Marathontag“ halt ein wenig nach hinten verschoben. Nicht weniger als sieben Blöcke oder gut acht Stunden Film standen bevor. Das klingt hart. Ist es auch! Aber mit Gruppendynamik, blöden Sprüchen, vielen Lachern und gaaaanz viel Kaffee lässt sich sowas dann doch bewältigen. Trotzdem mussten in den Abendstunden noch einige Liter alkoholhaltiger Getränke konsumiert werden, um der fortschreitenden Konzentrationsschwäche Herr werden zu können. Gegen 22:30 war er dann bewältigt, der Kurzfilm-Samstag.

Der Sonntag verlief ähnlich, nur dass er eben „schon“ 16:30 sein (filmisches) Ende fand. Ok, für Programmatik und Vereinsobere gab’s dann noch lustige sieben Stunden Auswertung…

Und was gibt’s zu denscreening-074 Filmen zu sagen? Wie bereits erwähnt, ist der Anteil an „süßen“ Filmen gestiegen, ohne freilich überbordend hoch zu sein. Ein Musterbeispiel eines solchen klassischen Gute-Laune-Films ist sicher „Our Wonderful Nature“, einer DER Sieger der internen Ausscheidung. Zwei ziemlich spitze Spitzmäuse kämpfen um ein Spitzmausweibchen. Was nach Tierdoku klingt, beginnt auch so, entwickelt sich dann aber zu einer äußerst flotten und amüsanten Animation. Auch bei den Dokus siegte ein heiterer Tierfilm. Der Name „Schäfchen zählen“ darf hier getrost als Programm gelten. Aber natürlich ging es an der Spitze auch richtig ernst zu. Heftige Studien des Krieges wie „Grobari“ aus Polen oder das DDR-Drama „Freies Land“ sind sicher potenzielle Anwärter, wenn es um die Vergabe der Jurypreise geht.

screen_schrott

Der lange Weg zum Wettbewerbssieger des 10. Jenaer Kurzfilmfestes kann also in seine letzte Runde gehen. Die Entscheidung fällt vom 24. bis 26. April beim Jubiläum des „cellu l’art“. Ein aktualisierter, aber noch nicht endgültiger Programmplan kann bereits auf www.cellulart.de eingesehen werden.

Schreibe einen Kommentar