// Marcus

RAWFILM

Ich denke, es ist der Trend des Jahres 2010. Digitale Spiegelreflexkameras mit HD-Videofunktionen. Noch nie war es so einfach vergleichsweise kostengünstige, eine optische Qualität auf die Leinwand zu bannen, wobei sowohl Platz, Gewicht, Ressourcen, aber auch die Postproduction – solange der Film nur ins Netz oder auf DVD soll – mit vergleichsweise niedrigem Budget zu realisieren. Ich denke, dass die HD-Spiegelreflexkameras von Sony, Nikon, Canon usw. der Kurzfilm-Kreativ-Branche noch einmal einen weiteren Schubser gegeben haben, so wie das die Videoplattformen vor 5-6 Jahren als erstes gemacht haben.

Ständig ploppen an allen Ecken und Ende schick fotografierte Produktionen auf, die sich mit kreativen Talent, aber evt. noch zu entwickelndem erzählerischen Know-How den Weg zum User bahnen. Ein wichtigen Impuls stellt für mich dabei vimeo dar. Die Guidelines des New Yorker Unternehmens und Videoportals unter der Führung von Zach Klein und Jakob Lodwick sind darauf ausgerichtet, nicht nur „nicht kommerzielles“ Material zu veröffentlich, sondern legt darüber hinaus auch Wert darauf, dass der Uploader irgendwie an der Produktion beteiligt ist. Auch kann man sagen, dass diese kreative Offerte angenommen wurde und sich so durchaus viel Filmemacher angezogen fühlen. Nicht umsonst sind die meisten der auf bildflimmern.de gezeigten und besprochenen Produktionen bei vimeo gehostet.

Ein netter Nebeneffekt – und auch hier muss man die Tätigkeiten und Interessen der vimeo-Macher loben – ist die gute Community, die sich durch allerlei Gruppen- und Forenschabernak auszeichnet. Offenbar hat also das Community-Management gewirkt, so dass allerlei Gruppen und Kanäle zu den verschiedensten Kriterien gegründet wurden. Eine von diesen nennt sich „The pictures don’t move“. Hier sollen kurze Sequenzen gezeigt werden, die absolut roh und unbearbeitet sind und sich zudem nicht bewegen oder irgendeine Art von Darstellung zeigen. Aus den Gruppenrichtlinien:

1. No camera movement (zoom, pan, …)!
2. No editing (cut, time manipulation, …)!
3. No performance (acting, dancing, …)!
4. Original sound (no music, …)!
5. At least 30sec long!

Und trotz dieser restriktiven Beschränkungen – ähnlich den Ultrashorts – gibt es doch Schönes zu bestaunen:

Wer es eben mag. 😉

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